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Die Q 1 in „Prag 2010“ – sechs Tage voller Spaß, Geschichte, Kultur und Entdeckung!
Am Montagmorgen um fünf Uhr trafen wir uns (ungelogen) überaus motiviert und gut gelaunt um mit Frau Thiem und Herrn Peyk mit dem Bus in Richtung tschechische Hauptstadt zu starten. Doch ging es noch nicht direkt nach Prag, erst einmal mussten wir nach Moringen im Landkreis Northeim, eine Gruppe von – im Nachhinein sehr ungeliebten – Mitfahrerinnen und zwei Mitfahrern plus Lehrern abzuholen. Nach einer insgesamt elfstündigen Fahrt, die unzählige Pausen beinhaltete, kamen wir um vier Uhr nachmittags endlich in Prag an. Im Hotel Mercure ließen wir uns nieder, bezogen in Eile die Zimmer um später mit unserer ganzen Studiengruppe zu einem der Wahrzeichen Prags – der Karlsbrücke, welche wir in unserer Woche noch sehr oft überqueren würden – pilgerten. Wir bummelten durch die Gegend, wechselten unsere Euros in tschechische Kronen und machten den Rest des Abends, wozu wir lustig waren. Der Dienstag begann mit dem Frühstück und einem anschließenden dreistündigen Stadtrundgang mit unserem Reiseführer Max, der sich durch diverse Eigenarten auszeichnete und uns noch öfter begleiten würde. |
Um 14 Uhr trafen wir uns am Altstädter Ring für eine Einführung in die jüdische Geschichte, jedoch wurden wir versetzt und wanderten deshalb durch die Stadt und besuchten das Kafka-Museum. Am späteren Abend trafen wir uns im Jazz-Club und wohnten einer Live-Band bei – diese stieß bei uns auf große Begeisterung.
Bei strahlendem Sonnenschein und eisiger Kälte trafen wir uns am dritten Tag unserer Reise vor dem Hotel mit Max, dem Reiseführer vom Vortag. Nach einem strammen Marsch durch die halbe Prager Altstadt bis hin zur Karlsbrücke starteten wir den ersten Teil unserer Tour: Die Besichtigung der sehenswerten „Prager Burg - Hradschin“ und des Stadtteils „Kleinseite - Mala Strana“. Spätestens jetzt entwickelten wir einen ausgeprägten Hass auf Italiener, die wir überall antrafen, wo wir etwas sehen wollten, sie uns jedoch sehr oft zu Dutzenden zuvorkamen und die Sicht versperrten.
Am Nachmittag begann der zweite Teil unseres Tagesprogramms. Wir besuchten das jüdische Viertel, nachdem uns der leicht durcheinander wirkende, aber dafür sehr fachkundige Reiseführer Josef dieses Mal nicht vergessen hatte. Unser Weg führte uns durch antike Synagogen und über einen jüdischen Friedhof, wo der männliche Teil unserer Gruppe verpflichtet war, eine Mütze oder eine provisorische Kippa zu tragen, welche besonders Herrn Peyk sehr gut gefiel und stand.Nach dem täglichen Pflichtprogramm stand uns der Abend nun wieder zur freien Verfügung und so konnte jeder Einzelne seinen individuellen Vorlieben nachgehen.
Der vierte Tag, Donnerstag, begann mit dem Besuch des Arbeitslagers und des Ghettos Theresienstadt, außerdem war noch die Besichtigung des Ghettomuseums geplant. Auch hier ist noch einmal auf die Massen an Italiener aufmerksam zu machen, die sich in die kleinen und engen Räumlichkeiten der Festung zu zwängen versuchten. Der Besuch des Arbeitslagers Theresienstadt war wohl das beeindruckenste Erlebnis dieser Fahrt, da unser Fremdenführer die katastrophalen Lebensbedingungen der jüdischen Inhaftierten sehr genau beschrieb und der Anblick der Zellen alles sehr real wirken ließ.
Am späten Nachmittag waren wir dann wieder in unserem „Zuhause auf Zeit“ angelangt. Den mehr oder weniger krönenden Abschluss dieses Tages bot der gemeinsame Besuch des etwas anderen Theaterstücks „Der Zauberzirkus“ in der „Laterna Magica“. Einige besuchten anschließend das „Hard Rock Café“.
Am Freitagmorgen ging es dann los mit dem Bus Richtung „Kutna Hora“. Auf dem Weg besuchten wir das Beinhaus Sedletz, welches eine Kirche ist, die mit Knochen von Tausenden Pesttoten kunstvoll ausgekleidet ist. Für Manche war das Beinhaus interessant, für Andere war es eher abschreckend. Danach ging es in die Stadt: Wir besichtigten eine der mindestens 10 Kirchen in Kutna Hora - die Barbarakirche. Abends ging es dann mit der Gruppe in die Traditionsgaststätte „U Fleku“, wo wir die Begeisterung von unzähligen Asiaten mitbekommen durften – einige von uns sind der Meinung, es gäbe dort wohl die leckersten Knödel, die nach Brot aussehen ;). Danach besuchten wir gemeinsam das Hard Rock Café, in dem die Band „Airfare“ spielte (youtuben!) und dort genossen wir unseren letzten Abend in Prag.
Am nächsten Tag ging es (leider!) um halb zehn los nach Hause, wo wir um sieben Uhr abends ankamen. Einige wehrten sich verbal gegen die Abfahrt: „Nein, ich will hierbleiben – holt mich frühestens nächstes Jahr ab!“ Im Anschluss wurden wir von unseren Lehrern für das große gezeigte Interesse, die Begeisterung für die Unternehmungen in Prag und unsere Verlässlichkeit (bis auf eine winzigkleine, unbedeutende Einschränkun ;) gelobt. Uns fiel dieses Interesse jedoch sehr leicht,weil es so viel schönes, atemberaubendes und erschreckendes zu sehen und erleben gab.
Unsere Woche stellte sich als gleichermaßen entspannt als auch lehrreich heraus, wobei im Nachhinein zu vermerken ist, das wir sehr viele, unzählige Kilometer durch die Gegend gewandert sind, sodass dem einen oder anderen abends schon einmal Füße und Beine wehtaten ;D. An Bewegung fehlte es uns dort auf keinen Fall! Auch der Freiraum für eigene Unternehmungen gefiel uns sehr gut, damit man auch seinen eigenen Interessen nachgehen und die Stadt auch auf eigene Faust (mit dem Stadtplan) erkunden konnte. Insgesamt war es eine überaus tolle Fahrt, die wir gerne wiederholen würden, da Prag eine wunderschöne Stadt ist – wir würden jedem raten, an einer Studienfahrt nach Prag teilzunehmen! :)
[Jasmina Below, Maja Dreyer, Anna-Lena Rosenbrock, Q1, 27.03.2010]