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Schülerfirma der KGS Tarmstedt engagiert sich im Rahmen eines Projekts / Hochbeet für Erdbeeren und Blumen
Seit Beginn dieses Schuljahrs finden sich Schüler der KGS regelmäßig in dem Altenheim ein. Grund ist eine Kooperation zwischen der Schule und dem im Januar eröffneten Seniorenzentrum. Schüler gehen mit Alten einkaufen, backen mit ihnen Muffins, spielen Brettspiele oder Bowling mit der Wii-Konsole. „Auch eine Inliner-Vorführung gab es in unserem Foyer schon“, berichtet Birte Tegeder, die Leiterin der Einrichtung an der Bremer Landstraße.
Grünschnitt und Pferdemist
Gestern haben Schüler des 10. Jahrgangs begonnen, ein Hochbeet zu bauen. Ausgerüstet mit Vorschlaghammer, Spaten und Zollstock machten sich Patrick, Mareike, Harm und Cedric an die Arbeit. „Unten kommt dann Laub, Grünschnitt und Pferdemist rein“, weiß Patrick, der auch zu Hause gerne im Garten arbeitet und sogar ein eigenes Gewächshaus hat. Bepflanzt wird der zwei mal ein Meter große, aus Holzbrettern gezimmerte Behälter später mit Radieschen, Schnittlauch, Erdbeeren sowie mit Blumen. „Die Bewohner haben sich ja eigentlich Rosen gewünscht, aber an den Dornen kann man sich leicht verletzen“, sagt Mareike.
Hannes Lachmund ist die meiste Zeit dabei, wenn die Schüler messen, graben, hämmern und schrauben. Der 84-jährige Grasberger findet die Zusammenarbeit mit der Schule positiv: „Das ist für die Schüler gut, wenn sie Kontakt zu uns Alten kriegen.“ Und er selbst habe sich gefreut, dass sich die Jugendlichen für seinen Film interessiert haben, den er in Argentinien gedreht hat. Seine Tochter lebe in dem südamerikanischen Land, und er sei schon vier Mal dort gewesen, erzählt der frühere Ortsbrandmeister.
Die Lehrerin Christin Lübke betreut die Zehntklässler, die jeden Montag ins Altenheim gehen. Eine zweite Gruppe aus dem 9. Jahrgang komme donnerstags. Anfangs hätten einige Schüler noch eine gewisse Scheu vor der Einrichtung gehabt, doch die sei schnell verflogen. „Die gehen jetzt gerne hin“, sagt sie. „Gesundheit und Soziales“ ist die neueste Abteilung der KGS-Schülerfirma, die für alle Jugendlichen verpflichtend ist, die keine zweite Fremdsprache haben. Selbstverständlich werde das Engagement benotet. „Außerdem muss jeder eine Bewerbung schreiben und zum Vorstellungsgespräch“, erzählt Lübke. Nicht alle seien genommen worden: „Wir hatten für ,Gesundheit und Soziales’ doppelt so viele Bewerbungen wie Plätze.“ Die abgelehnten Jugendlichen seien aber in anderen Abteilungen untergekommen.
Gartenfreund Patrick ist froh, dass er beim Altenheim-Projekt zum Zuge gekommen ist. „Ich kannte bis jetzt nur das Heim, in dem mein Opa war. Das wirkte so steril wie ein Krankenhaus. Hier ist es dagegen richtig wohnlich.“ Aus seinen Gesprächen mit Bewohnern wisse er, dass viele selbst die Entscheidung getroffen hätten, ins Seniorenzentrum zu ziehen.