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Lehrerin schon wieder im Dienst
„Mir geht es gut.“ Die Lehrerin, in deren Gegenwart sich am Mittwochmorgen eine Explosion in der KGS Tarmstedt ereignet hat, ist schon wieder im Dienst. Gegenüber der Zevener Zeitung rückt sie auch gleich den Eindruck gerade, sie habe das Unglück durch einen Fehler selbst verursacht.
Die ZZ und eine weitere Lokalzeitung hatten unter Berufung auf die Polizei berichtet, die Explosion habe sich ereignet, nachdem die Pädagogin in einem Vorbereitungsraum für den Chemieunterricht mit zwei Flaschen Lösungsmittel hantiert habe. Dem widerspricht die 47-Jährige: „Ich habe da nichts zusammengekippt oder zusammengeschüttet.“ Vielmehr habe sie mit dem Rücken zu einem Schrank für Chemikalien – der sich unter einem Dunstabzug befindet – ihre Chemiestunde vorbereitet. „Ich habe Moleküle mit Bausteinen zusammengesteckt.“
Die Flaschen habe sie überhaupt nicht angefasst. Während also überdimensionale Moleküle als Anschauungsobjekt für Schüler entstanden, „ist da irgendwas von den gelagerten Chemikalien explodiert“, so die Pädagogin. Schulleiter Michael Berthold drückt es so aus: „Das wäre auch passiert, wenn sie nicht im Raum gewesen wäre. Die Kollegin hat sich völlig untadelig verhalten.“ Entsprechend habe es an der Schule leichten Unmut über die Schilderung in der Presse gegeben.
Reinigung läuft
Die Lehrerin gab am Donnerstag schon wieder Unterricht. „Ja, ich war schon wieder in einem Chemieraum“, berichtet sie lachend. Schließlich sei es ihr bereits am Mittwochnachmittag schon wieder gut gegangen. „Ich habe einen Schreck gekriegt, aber panisch war ich nicht“, erinnert sie sich an das Unglück. „Vielleicht hatte ich auch einen kleinen Schock.“ Die Verletzung an ihrer Hand, verursacht durch umherfliegende Glassplitter, bezeichnet sie als „winzig-kleinen Schnitt“. Gestern wollten alle Schüler wissen, wie die Verletzung aussieht.Unterdessen rückte eine Hamburger Reinigungsfirma an der KGS-Oberstufe an, um den betroffenen Raum zu säubern. Unter Vollschutz und mit speziellen Reinigungsmitteln mussten sie unter anderem zahlreiche Chemikalien-Spritzer entfernen. Die Arbeiten werden mutmaßlich heute fortgesetzt, so Stefan Raatz von der Schulverwaltung. Es sei noch unklar, ob eventuell der Bodenbelag ausgetauscht werden muss.
Die Frage nach der Unfallursache ist derweil weiter unbeantwortet. Mutmaßlich werde sie es auch bleiben, hatte Einsatzleiter Adrian Nötzel am Mittwoch gesagt.
Die Polizei hat ihr weiteres Vorgehen noch nicht festgelegt. Möglicherweise werden Beamte sich noch einmal vor Ort ein Bild von den Gegebenheiten machen, hieß es gestern. Die spezialisierte Tatortgruppe sei bereits am Mittwoch in der Schule gewesen.