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Lehrer lernen von einander
Tarmstedt. Die KGS Tarmstedt, eine Grundschule, ein Gymnasium und eine Förderschule besuchen sich gegenseitig, um von einander zu lernen. Das Modell heißt „Vielfalt macht Schule“.
Was doch bei Schulleiterfortbildungen so alles passieren kann. Manchmal lernt man neue Freunde kennen, die man in die eigene Schule einlädt, damit sie diese mit kritischen Augen betrachten und Verbesserungsvorschläge machen. Genau solche „kritischen Freunde“ waren jetzt an der Kooperativen Gesamtschule Tarmstedt zu Gast.
KGS-Leiter Michael Berthold: „Wir sind vier Schulen aus verschiedenen Schulformen und Regionen, die einen Hospitationszirkel gegründet haben, den wir ,Vielfalt macht Schule’ nennen. Wir besuchen uns gegenseitig, um von einander zu lernen. Dabei ist uns wichtig, dass wir offen über alle möglichen Themen sprechen können.“ Um Befangenheits- oder Konkurrenzsituationen zu vermeiden, seien keine Schulen aus der Nachbarschaft dabei.
Doppelstundenmodell
Es sei vereinbart worden, dass die gastgebende Schule zwei Beobachtungsschwerpunkte festlegt – einen Aspekt, auf den sie stolz ist und den sie gerne präsentieren möchte, und einen Aspekt, den sie selber kritisch sieht. Im Tarmstedter Fall sei dies die Tagesstruktur mit dem Doppelstundenmodell gewesen. „Außerdem haben wir im Unterricht Schüler beobachtet, haben geschaut, wie sie sich verhalten und wie sie Aufgaben lösen“, berichtet Melanie Paggel, Leiterin der Grundschule Freren.
„Ich habe für mich die Klassenleiterzeit entdeckt“, sagt Ulrike Janssen, Leiterin des Gymnasiums Rhauderfehn. Jeden Tag habe die Klasse 20 Minuten Gelegenheit, über wichtige Angelegenheiten zu sprechen. „Wir werden prüfen, ob sich das bei uns umsetzen lässt.“
Ausgewählt worden seien für diesen ersten Besuch die Jahrgänge 5, 8 und 10. „Hier sind auffällig viele freundliche Menschen unterwegs“, sagt Janssen. Dies sei an ihrer Schule zwar genauso, „doch kenne ich das auch anders“. Der nächste Blick über den Tellerrand ist für November in der Franz-Mersi-Förderschule Hannover geplant. KGS-Chef Berthold: „Sollte sich unser Modell bewähren, könnte es auch für andere Schulen interessant sein.“