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Flashmob an der KGS Tarmstedt
Tarmstedt. Einen Flashmob sieht man in Tarmstedt nicht alle Tage. Solch ein „kurzer, scheinbar spontaner Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen“, wie das Internet-Lexikon Wikipedia den Flashmob definiert, fand am Dienstag an der KGS Tarmstedt statt: 150 Schüler der fünften Klassen, denen sich auch einige ältere Schüler angeschlossen hatten, marschierten aus ihrer Schule auf den Vorplatz, viele von ihnen trugen selbst gemachte Plakate, auf denen Sätze wie „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ oder „Kunst ist Schokolade für den Kopf“ zu lesen waren. Vorneweg die Kunstlehrerin Rabea Medebach und der Musiklehrer Rainald Menges, sie zogen einen Lautsprecher hinter sich her, aus dem der von ihnen verfasste „Kumu20“-Song ertönte.
„Kumu20“ ist ein Projekt, mit der die KGS Tarmstedt gemeinsam mit anderen niedersächsischen Gesamtschulen gegen die vom Land verfügte Stundenkürzung in den Fächern Kunst und Musik an den Gymnasien protestiert. „Für die elfte Klasse ist der Unterricht jeweils auf eine Stunde pro Woche halbiert worden“, erklärt Medebach. So aber funktioniere die Vorbereitung aufs Abitur in Kunst und Musik nicht mehr – mit der Folge, so Medebach, „dass Schüler faktisch der Möglichkeit beraubt werden, sich in den musischen Fächern auszuprobieren“.
Den Flashmob haben Medebach und Kollegen im Rahmen des „Mukubi-Projekts“ vorbereitet, in dem Kinder aller sechs Klassen des fünften Jahrgangs schulzweigübergreifend vier Stunden pro Woche musisch-kulturelle Bildung genießen. Bereits am Montag haben Schüler aus dem Kunstkurs der 9a und 9b die Skulptur vor der KGS, im Volksmund „Hutständer“ genannt, mit Goldfolie eingepackt – nach Art des Künstlerehepaars Christo. Sie hätten dafür bereits benutzte, aus „abgelaufenen“ Erste-Hilfe-Sets stammende Rettungsfolie benutzt, so Medebach.
Als nächste Aktion gegen die Stundenkürzungen kündigte die Lehrerin für den 18. März ein gemeinsames Konzert von KGS-Chor und -Orchester an der IGS Osterholz-Scharmbeck an, an dem auch Schüler der IGS Lilienthal und der IGS Hambergen teilnehmen.