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Berufsorientierungsmesse 2014
Tarmstedt. 700 Schüler ab der Klasse 8 der KGS Tarmstedt tummelten sich gestern auf der Berufsorientierungsmesse in ihrer Schule. 53 Betriebe und Behörden präsentierten dort in Vorträgen und an Info-Ständen ihre Ausbildungsgänge.
Was tun nach der Schulzeit? Womit später mal die Brötchen verdienen? Für 450 Schüler der Jahrgänge 8 bis 10 sowie 250 Schüler aus der Oberstufe der KGS Tarmstedt ging es gestern genau darum. 53 Betriebe und Behörden waren in die Gesamtschule gekommen, um sich und ihr Ausbildungsangebot vorzustellen.
„Wir wollten den Jugendlichen Gelegenheit geben, direkt bei den Praktikern aus den Betrieben Informationen zu sammeln“, sagt Uwe Sanwald, als Vorsitzender des Schulelternrats treibende Kraft dieser Berufsorientierungsmesse. Die Schüler seien aber nicht einfach so auf die Info-Stände in Pausenhalle und Forum losgelassen worden: „Die Sache ist im Unterricht gründlich vorbereitet worden“, erklärt Sanwald. Die Jugendlichen mussten im Vorfeld angeben, für welche drei Berufe sie sich interessieren, und gestern Vormittag haben sie in ihrer Schule drei Vorträge von Ausbildern oder Auszubildenden besucht.
Edith Henne ist eine der Referenten, die den Schülern etwas über ihren Beruf erzählen durfte. Die angehende Mechatronikerin ist im dritten Lehrjahr beim VW-Autohaus Warncke in Tarmstedt in der Werkstatt beschäftigt. „Wir bilden auch Bürokaufleute aus“, berichtete sie. Und: Als Frau sei sie in ihrem Beruf längst keine Ausnahme mehr, allein bei Warncke habe sie zwei schraubende Kolleginnen.
„Erst mal Abi machen“
Ihre jüngere Schwester Agnes besucht die Klasse 10.1 der KGS und will „erst mal Abi machen“. Informiert hat sie sich gestern unter anderem bei der Polizei, bei der sie allerdings „die viele Verwaltungsarbeit“ abschreckt, und über grüne Berufe. „Die interessieren mich eher“, meint sie.
Einen grünen Beruf hat Jens Frömmrich von der Tischlerei Ullrich aus Wilstedt nicht zu bieten. Dafür aber „moderne Maschinen, vielseitige Tätigkeiten und attraktive Fortbildungsmöglichkeiten“, wie er an seinem Stand berichtet. Dennoch suche sein Betrieb händeringend Lehrlinge. „Wir haben im Moment keine, weil wir einfach keine finden“, erzählt der Handwerksmeister. Selbst Anfragen für Praktika kämen kaum herein. „Wir spüren den Fachkräftemangel“, sagt er.
Da wird ihm Philipp aus der 10.1 nicht helfen können. Der junge Wilstedter möchte gerne Maschinen- und Anlagenführer bei der Molkerei Elsdorf werden, wo er am Mittwoch ein Bewerbungsgespräch hat. Vorstellen könnte er sich auch eine Zukunft als Lokführer bei der EVB, wo er voriges Jahr ein Praktikum absolviert hat – eine Woche in der Werkstatt und eine Woche im Personenzug.
Ganz was anderes zu bieten hat Eileen Hinze, Ausbildungsleiterin beim Landkreis Rotenburg. Bei der Kreisbehörde kann man sich unter anderem zum Fachinformatiker ausbilden lassen oder ein Duales Studium absolvieren. Public Management und Public Administration heißen die beiden Fachrichtungen, die recht begehrt sind: „Pro Platz haben wir 90 Bewerbungen“, so Hinze.
Uwe Sanwalds Bilanz gestern nach dem Ende der Messe: „Die Firmen haben sich an unserer Schule gut betreut gefühlt und sich über das große Interesse der Schüler gefreut. Sie hätten viele interessante Gespräche mit den Jugendlichen geführt, haben sie mir gesagt.“
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