Aktuelles
Der besondere Blick auf Afrika
Die Projektgruppe „Geschichte und Geographie“ hat sich die Denkmäler zur Kolonialgeschichte Bremens am Hauptbahnhof erarbeitet. Während der mächtige Elefant zunächst über lange Zeit auf eine glorreiche Kolonialgeschichte verweisen sollte, steht er heute neben einem Steinfeld als Mahnmal für weltweite Unterdrückung, speziell aber zur Erinnerung an die Schlacht 1904/05 im damaligen Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), der 80 % der Hereros und 50 % der Namas zum Opfer fielen.
Die Führung im Übersee-Museum brachte Erkenntnisse über die Herkunft der Ausstellungsstücke. Großteilig sind sie wohl geraubt, einige sind Gastgeschenke und nur wenige dürften rechtmäßig erstanden sein.
In der Sonderausstellung zum Vodou-Kult hatte die Gruppe die Chance, einen Rallye-Bogen auszufüllen und zu evaluieren. Die Verbesserungsvorschläge wurden in die Endfassung eingearbeitet. Die Ausstellung räumt mit vielen Vorurteilen dieses haitianischen Kultes auf, der afrikanische, indianische und spanische Wurzeln hat. Beeindruckend war der Vodou-Altar, der viele Hinweise auf den katholischen Glauben trägt, denn 80% der Vodou-Anhänger sind auch katholisch. Wer mehr über die 401 Vodou-Götter, die Bizango-Geheimgesellschaft oder die Bedeutung der Spiegel wissen möchte, kann sich an Suela Boin und Lea Ullmann (beide 9a) wenden, die sich speziell mit dieser haitianischen Staatsreligion beschäftigt haben.